Vorhänge als Fensterdeko und für die Lichtregulierung: Klassische und moderne Varianten
Fenster erhalten erst mit der passenden Dekoration den perfekten Rahmen. Zur Wahl stehen zahlreiche Möglichkeiten: Vorhänge bilden die Hauptgruppe, denkbar sind aber auch Plissees oder Schiebegardinen. Jalousien und Rollos erweitern die Palette zusätzlich. Die Entscheidung für eine bestimmte Dekorationsvariante richtet sich nach dem Verwendungszweck des Raumes und dem Einrichtungsstil. In der Wohnung kommen andere Fensterdekorationen zum Einsatz als in einem Büro. Zudem spielt es eine wesentliche Rolle, ob Vorhänge und Co. überwiegend als optisches Highlight dienen oder zugleich der Lichteinfall beziehungsweise die Sonneneinstrahlung reguliert werden soll.
Folgende Themen werden behandelt:
– Ein Überblick über die Vorhangarten
– Für jeden Raum die richtigen Vorhänge
– Wie lässt sich der Lichteinfall am besten regulieren?
– Montageoptionen bei Vorhängen: Die Varianten für die Aufhängung
Ein Überblick über die Vorhangarten
Grundsätzlich wird jeder Fensterbehang aus Stoff als Vorhang bezeichnet. Üblich ist für festere Stoffe die Bezeichnung Gardine und für transparente Stoffe die Bezeichnung Store. Die Machart und Beschaffenheit der Stoffe spielt für die Lichtregulierung eine wesentliche Rolle. Dünne, transparente Vorhänge bieten tagsüber einen Schutz gegen Blicke von außen, lassen aber das Tageslicht ungebremst in den Raum. Dichter gewebte Stoffe können ebenfalls noch genug Licht zulassen, vor allem, wenn helle Farben verwendet werden.
Man unterscheidet Vorhänge nach mehreren Kriterien:
– Art der Aufhängung: mit Gardinenhäkchen an einer Schiene, mit Schlaufen oder Ösen an einer Gardinenstange
– Stofffülle: glatte Schals, Schiebegardinen, Gardinen mit Volants und Raffungen
– Blickdichte: transparent, halbtransparent, blickdicht, verdunkelnd
Für jeden Raum die richtigen Vorhänge
Damit die Fensterdekoration die Erwartungen erfüllt, steht vor dem Kauf der Vorhänge eine Bestandsaufnahme und eine Wunschliste.
– Welcher Raum soll eine Fensterdeko erhalten?
– Nach welcher Himmelsrichtung ist das Fenster ausgerichtet?
– Gibt es Einblicke von außen oder vom Haus gegenüber, die verhindert werden sollen?
– Reicht ein leichter Sichtschutz oder soll der Raum verdunkelt werden?
– Ist das Fenster gut erreichbar, sodass die Vorhänge bequem von Hand zugezogen werden können?
– Welcher Stil wird gewünscht: modern, extravagant, klassisch, verspielt?
Im Badezimmer und in der Küche kommt es vor allem darauf an, dass die Fensterdeko praktisch ist. Beim Badfenster ist es wichtig, dass Einblicke von außen verhindert werden. Statt eines transparenten Vorhangs kommt eher eine Innenjalousie oder ein Plissee infrage. Das Material muss für Feuchträume geeignet sein. Der Lichteinfall lässt sich mit diesen beiden Varianten nach Wunsch regulieren. Für die Küche sind pflegeleichte Vorhänge richtig, die schnell gewaschen werden können. Bistrogardinen, die nur die untere Hälfte der Fensterscheibe abdecken, sind für die Küche sehr beliebt.
In den Wohn- und Schlafräumen darf mit Vorhängen gespielt werden – die unzähligen Möglichkeiten für die Fenstergestaltung bieten für jeden Geschmack und Einrichtungsstil die passende Auswahl. Wenn das Zimmer viel Sonne erhält, ist eine Kombination aus transparenten oder halbtransparenten Stores und blickdichten Vorhängen ideal. So lässt sich der Lichteinfall ganz nach Wunsch steuern. Bei blendender Mittagssonne zieht man die Vorhänge zu, zu anderen Tageszeiten genügt der leichte Store. Eine individuelle Fenstergestaltung, die besonders für bodentiefe Fenster gut geeignet ist, sind Schiebegardinen. Dabei wird der Stoff glatt auf einen Rahmen aufgezogen. Die leichte, verspielte Variante ist der Fadenvorhang: An einem breiten Band sind feine Schnüre befestigt. Der Fadenvorhang beeindruckt mit seiner zarten, fließenden Optik.
Neben dem Licht- und Sonnenschutz kommt es auch auf den Blickschutz an. Niemand möchte, dass die Nachbarn vom Haus gegenüber oder bei einer Erdgeschosswohnung die Passanten einfach ins Innere der Wohnung sehen können. Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie bei Nacht, wenn innen das Licht brennt, ist ein guter Sichtschutz wichtig. Vorhänge können mit einem Plissee, einem Raffrollo oder einem Zugrollo kombiniert werden. Auf diese Weise entsteht ein komfortabler Schutz, der sich mühelos an die Lichtverhältnisse anpassen lässt.
Im Büro oder in einer Arztpraxis sind Vorhänge eher selten zu finden. Hier haben Systeme wie Innenjalousien und vertikale Lamellen eindeutig Vorrang. Das Tageslicht kann damit gut reguliert werden, das ist für ein blendfreies Arbeiten am Bildschirm sinnvoll. Zudem unterstreichen Jalousien und Lamellenvorhänge den sachlichen Charakter des Raumes.
Damit die Vorhänge bei Bedarf schnell geschlossen werden können, haben Gardinen mit Häkchen meist eine Zugstange. Ein wenig altmodisch, aber sehr charmant! Schlaufen- und Ösenvorhänge kann man seitlich anfassen und an der Stange entlang ziehen. Wenn das Fenster nur schwer zugänglich ist, bieten sich komfortable Lösungen mit einem Motor und einer Fernbedienung an.
Wie lässt sich der Lichteinfall am besten regulieren?
Außer Vorhängen gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten für eine schöne und praktische Fensterdekoration. Vorhänge bieten den Vorteil, dass sie sich schnell auf- und zuziehen lassen. Wählt man die geeigneten Stoffe, kann der Lichteinfall ganz nach Wunsch gesteuert werden.
Rollos und Plissees sind ebenfalls sehr praktisch. Die Lichtregulierung funktioniert gut, allerdings kann der Raum bei geschlossenen Plissees und Rollos aus blickdichten Materialien schnell zu dunkel werden, sodass die Innenbeleuchtung gebraucht wird. Bei Plissees gibt es jedoch die Variante, dass der Sichtschutz verschiebbar ist. Damit lässt sich das einfallende Licht nach Wunsch regulieren.
Jalousien und Lamellenvorhänge sind in jeder Hinsicht praktisch. Sie bieten einen guten Licht- und Blendschutz. Ein Nachteil ist der eher sachliche Charakter, der in Wohnräumen oft nicht zu einer wohnlichen Atmosphäre beiträgt. Für das Büro sind die beiden Versionen jedoch optimal.
Montageoptionen bei Vorhängen: Die Varianten für die Aufhängung
Vorhänge können auf verschiedene Arten befestigt werden. Möglich ist eine an der Zimmerdecke angebrachte Vorhangschiene, in die die Stoffbahnen mit Häkchen (Bild 1) eingehängt werden. Diese Aufhängung ist besonders in klassisch eingerichteten Räumen beliebt. Moderner ist dagegen die Montage an einer Vorhangstange. Vorhangstangen gibt es in zahlreichen Ausführungen und aus verschiedenen Materialien, zum Beispiel Holz oder Metall (Bild 2). An der Stange befestigt man die Vorhänge mit Ringen oder die Vorhänge sind mit Schlaufen (Bild 3) beziehungsweise Ösen ausgestattet. Die dritte, ebenfalls moderne Variante ist die Befestigung an einem Seilsystem (Bild 4). Dabei werden die Vorhänge entweder mit einem Tunnel genäht, durch den das Seil gezogen wird, oder man befestigt sie mit Klammern oder Ringen an dem Spannseil. Seilsysteme eignen sich auch für Schlaufen- und Ösenvorhänge.
